Volksfeststimmung und die Weltspitze des Dressursports bei „Pferd international München“

Tataina Kosterina und Diavolessa vA zeigten Weltklasse

Am Himmelsfahrtswochenende hatte München zu einem Pferdefest in Riem eingeladen. Und die Dressurelite kam auf der wunderbar weitläufige Olympia-Reitanlage. Isabell Werth und Dorothee Schneider waren nicht zu schlagen. Aber an Benjamin Werndl war Tatiana mit Diavolessa dicht dran. Mit einem vierten Platz in der Grand Prix Kür konnten die beiden sehr zufrieden nach Hause fahren. In der vorhergehenden Qualifikation, dem Grand Prix, wurde es der sechste Rang.

Muenchen 32Hocherfolgreich in München bei starker Konkurrenz: Tatiana und Diavolessa

Die Grand Prix Kür am Sonntag war die letzte große Prüfung auf dem Dressurviereck, der Höhepunkt der CDI 5 Sterne Veranstaltung. Sie gehört zu den höchstdotierten Dressurprüfungen Europas. Entsprechend groß waren das Interesse des Publikums und die Spitze des Dressursports hatte sich eingestellt. Das Stadion war randvoll und das Wetter spielte auch mit. Tatiana war letzte Starterin nach Isabell und Dorothee. Beide hatten das Publikum durch zwei tolle Runden zu Begeisterungsstürmen hingerissen. Wie würde es danach auf die letzte Vorstellung der in München noch weitgehend unbekannten Russin reagieren? Tatiana überzeugte vom ersten Takt der Musik an und lieferte einen überragenden Ritt ab. Diavolessa war gut aufgelegt, kein bisschen nervös, kein bisschen angespannt. Locker trug sie Tatiana durch die Bahn. Die schwierigen Lektionen gelangen spielerisch, bis auf die Einerwechsel. Starker Trab, starker Schritt, die Passagen und auch der starke Galopp glänzten. Hier gab es mehrfach eine Acht. Und auch das Publikum blieb bei der Sache und applaudierte am Ende begeistert. Mit 73,5 Prozent erritt sich Tatiana den vierten Rang. Die Chefrichterin sah sie sogar auf dem Dritten noch vor dem begeistert gefeierten Lokalmatador Benjamin Werndl.


Muenchen 33Den vierten Platz in der Kür feierten Dia, Tatiana und das Publikum

„Pferd International“ in München Riem ist eines der beeindruckendsten Pferdeevents in Deutschland. Es besticht durch seine Verbindung von Volksfest, Pferdemesse, Horseshow sowie Breiten- und Spitzensport. Die weitläufige Parkanlage auf dem Olympiagelände lädt zum Picknick ein. Pferde in den verschiedensten sportlichen Zusammenhängen sind zu bewundern, von der Dressur über das Springen, dem Westernreiten bis hin zu einem unterhaltsamen Showprogramm mit Polomatches und römischen Wagenrennen. Kein Wunder, dass sich die Veranstaltung bei herrlichstem Frühsommerwetter zu einem wahren Publikumsmagneten entwickelte. Das Dressurviereck war von einem fachkundigen Publikum gut besucht.


Muenchen 29Der Trab ist noch einmal bedeutender und kraftvoller geworden.

Sportlich begann das Turnier mit einer besonderen Herausforderung für Tatiana. Sie erhielt am Freitag den ersten Startplatz im Grand Prix de Dressage. Sie musste erst einmal vorlegen, bei ihr sollten sich die Richter auf ihre Bewertungsmaßstäbe einpendeln, was manchmal nicht so einfach ist. Mögliche Befürchtungen erwiesen sich allerdings als unbegründet. Dia und Tatiana zeigten sich gut aufgelegt und genossen sichtlich die Herausforderung der pferdefreundlich eingerichteten Dressurarena. Taktsicher und mit geschmeidigen Übergängen gelangen Passage und Piaffe gut. Luft holen im starken Schritt und dann wieder hochkonzentriert in die Galopptour. Auf der Schlusslinie merkte man der Stute ein wenig das warme Wetter an. Im Ganzen gelang die Vorstellung fehlerfrei. Im Detail kann noch optimiert werden. Das Ergebnis von 71,5 Prozent zeigte an, dass auch die Richter überzeugt werden konnten. Sie lagen nicht weit auseinander. Der sechste Platz in einem Feld der Weltspitze hatte man kaum zu hoffen gewagt. Damit hatte sich das Paar für die Kür am Sonntag deutlich qualifiziert.


Muenchen 50München hat viel Freude bereitet. Die Stimmung war heiter.

München war eine weitere wichtige und erfolgreiche Station auf dem Weg des Grand Prix Paares. Die Stute zeigte sich in München unkompliziert. Sie fühlte sich in der Umgebung wohl und zeigte unaufgeregtes Interesse an den vielen Menschen und Attraktionen. In den Prüfungen bewies sie eine noch einmal gesteigerte Grundqualität. Trab und Galopp wurden noch bedeutender vorgetragen, die Passage schwingt inzwischen ausgesprochen schön und ansehnlich. Die Galopppirouetten werden nun kraftvoll im Hinterbein durchgesprungen und können nun kleiner angelegt werden. Psychisch geht die Stute gelassener und gereift. Im Detail gibt es noch viele Verbesserungsmöglichkeiten. „Da ist noch Luft nach oben“, kommentierte Tatiana. Flüssigere Übergänge, mehr Schwung in der Piaffe, noch mehr Aufrichtung – daran wird in den nächsten Wochen gearbeitet. Aber zunächst hat sich die Stute ein wenig Urlaub verdient.