CDI3* Prüfung im Zentrum der Hannoveraner Zucht
In der Heimat von Diavolessa fand auch in diesem Jahr am ersten August-Wochenende wieder das große Sommerturnier Verden International statt. Hier ganz in der Nähe wurde Dia geboren, hier wuchs sie auf, hier wurde sie angeritten. Es war eine Reise in die alte Heimat. Am Samstag startete bereits am frühen Morgen der gut besetzte Grand Prix und am Sonntag folgte dann mittags der Grand Prix Special.
Im Schatten konnte man es aushalten.
An den Turnieren in Verden nehmen wir immer wieder gerne Teil. Die äußeren Bedingungen sind ausgezeichnet. Große feste Boxen in belüfteten Ställen, saubere Toiletten, sogar warmes Wasser in den Pferdeduschen. Das Turniergelände tipptopp, funktional und schön fürs Auge. Das Rennbahngelände an der Lindhooper Straße ist gartenarchitektonisch harmonisch gestaltet. Ein vielfältiges gastronomisches Angebot runden den gefälligen Eindruck ab. Die helfenden und organisierenden Hände sind immer freundlich und strahlend bei der Sache. Die Stimmung ist heiter und unkompliziert. Reiter und Pferd fühlen sich wohl. Der Hof der Pferdebesitzerfamilie ist ganz in der Nähe gelegen und lädt ein zu einem angenehmen Aufenthalt in den freien Minuten.
Der Grand Prix am Samstag war glücklicherweise früh am Morgen angesetzt. Die letzten Tage lagen unter einer drückenden Hitze, die es Mensch und Tier nicht gerade leicht machten, sich körperlich zu betätigen. Tatiana und Diavolessa starteten um 10:00 Uhr. Da hatte es sich bereits aufgeheizt, nur ein kleiner Rest der frühen Frische lag noch in der Luft. Beim Abreiten hatte sich Dia wunderbar beweglich und locker gezeigt. Der starke Trab auf der Diagonalen ließ sich wunderbar herausreiten. Piaffe und Passage wurden schwungvoll entwickelt. Im Viereck sah es dann nicht mehr ganz so kraftvoll aus. Die Stute zog sich etwas zusammen und ließ sich nicht mehr so ganz komplikationsfrei motivieren. Dia zeigte die Lektionen brav, aber nicht mehr so glanzvoll wie noch beim Abreiten. Das betraf vor allem die Trabtour, den starken Trab, auch die Passage. Übergänge und Piaffen gelangen im ersten Teil gut, auf der Schlusslinie wollte Dia den Übergang in die Piaffe dann nicht mehr so geschmeidig gestalten. Highlights waren die Wechseldiagonalen. Zweier- und Einerwechsel wurden bewegungsstark, routiniert und bergauf vorgetragen. Hier gab es von der Richterseite Achten. Bemerkenswert das Richterurteil zum wie immer grandios gezeigten starken Schritt. Drei Richter griffen zur Sieben, einer zur Neun. Dieser Richter wies im abschließenden Kommentar auf den außerordentlichen starken Schritt noch einmal lobend hin. Warum wird der Schritt immer wieder von einigen Richtern so kläglich ignoriert? Das Ergebnis war mit über 70 Prozent etwas sparsam. Zwei Richter, die das Paar noch nicht kannten, agierten eher vorsichtig. Immerhin auf dem fünften Platz rangiert und damit eine Platzierung in einem starken Starterfeld erreicht. Damit konnte man zufrieden sein.
Zwei Platzierungen und Ergebnisse über 70 Prozent, das war zufriedenstellend.
Der Garnd Prix Special am Sonntag fand unter besseren äußeren Bedingungen statt. Die Temperaturen pendelten sich auf angenehme 24 Grad ein, weiße Wolken schoben sich immer wieder vor die strahlende Sonne. Die Prüfung begann mittags. Tatiana und Diavolessa starteten als Vorletzte, eine gute Ausgangsposition. Die Prüfung entwickelte sich anders als am Samstag. Dia zeigte mehr Schwung und Dynamik. Das sah man vor allem in den Trabpassagen, besonders im starken Trab. Andererseits schien sie nicht so ganz mit der Sonntagsarbeit einverstanden gewesen zu sein. Sie lief immer wieder mit einem offenen Maul. Bei den letzten Einerwechseln zwischen den Pirouetten war sie dann übermotiviert und wechselte selbstständig zweimal mehr als vorgeschrieben. Die Richter bestätigten die Rangierung vom Vortag mit einer Ausnahme: Inessa Merkulova zeigte eine starke Vorstellung und konnte sich trotz einer sehr uneinheitlichen und schwer verständlichen Richterleistung auf den fünften Platz vorschieben. Tatiana und Dia kamen mit 70,7 Prozent auf den folgenden sechsten Platz.
