Lier 2020 - viel Regen, Schnee und Sturm

In Lier hatte sich ein zahlenmäßig starkes Starterfeld angekündigt. 44 Paare nahmen am Freitag am Grand Prix teil.

Entsprechend zog sich die Prüfung hin. Sie begann um 16:00 Uhr und endete kurz vor Mitternacht. Tatiana und Diavolessa starteten um 22:45 Uhr. Die beiden konnten eine überzeugende Leistung zeigen. Sehr schön waren der Trab, der starke Trab und die Passage. Dia entfaltete Schwung und federte herrlich durch die Bahn. Auch in der Galopptour zeigten die beiden Qualitäten. Die Wechseldiagonalen waren gut anzusehen und auch die Pirouetten gelangen gut. Muss erwähnt werden, dass der starke Schritt wieder ein Highlight war?


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 Bis kurz vor Mitternacht wurde die Halle zum Training genutzt.

Auch die Kür am Sonntag konnte sportlich überzeugen. Die musikalische Gestaltung bewährte sich auf der ganzen Linie. Einige Teile entwickelten sich zu einem wahren Augenschmaus, z.B. wenn Dia exakt im Takt der Musik in der Passage federte. Allerdings merkte man auch, dass Dia hier noch die Routine fehlte. Diese Variante der Kür war nur einmal vorher durchgespielt worden, was dazu führte, dass einige Übergänge nicht ganz flüssig verliefen. Zwei Fehler kamen hinzu. Vor den Wechseln auf gebogener Linie baute Dia zwei eigene fliegende Wechsel ein und eine Galopppirouette misslang. Eine sehr sehenswerte Vorstellung. In der Mediathek von ClipmyHorse kann man das noch einmal nachschauen.


Die Richter zogen als Standardnote regelmäßig die Sieben mit nur kleinen Abweichungen. Zu höheren Noten griffen sie auch in den ganz starken Teilen nicht. Selbst im starken Schritt gelang es dem Richterteam, eine herausragende Note zu vermeiden: 8,0; 6,5; 7,5; 8,0; 7,5; gesamt 7,5. Da es keine Fehler gab, andererseits aber die vereinzelten 7,5 Noten durch entsprechende 6,5 Noten ausgeglichen wurden, musste es am Ende ein Ergebnis um 70 Prozent werden. In der der Tat: 69,696 Prozent kamen am Ende dabei heraus, Platz 13. In der Kür wiederholte sich diese Herangehensweise. Zwei Fehler drückten die Note deutlich. 70,875 Prozent brachten dort den 12. Platz.


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Verstanden sich gut. Zwischen Training und Prüfungen blieb Zeit für einen Ausflug ins sehenswerte Mechelen.

Erstmalig wurde das Paar vom Trainer der russischen Nationalmannschaft, Ferdi Eilberg, betreut. Das stellte sich als eine sehr erfreuliche Chance dar. Nicht nur bei den jeweiligen Vorbereitungen auf die Prüfungen konnte Ferdi sehr wertvolle Hinweise geben. Darüber hinaus wurden freie Zeiten zum intensiven Training genutzt. Die Chemie zwischen den dreien stimmte von Anfang an und Tatiana äußerte sich sehr zufrieden: „Es wird unter dem fachkundigen Rat Ferdis immer noch besser. Wir brauchten noch mehr gemeinsame Zeit.“


Resümee: Lier und Mechelen sind sehr schöne Kleinstädte in Flandern. Ein Stadtgang lohnt sich sehr, bietet er doch wunderschöne Eindrücke vom historischen Brabant. Nur sollte man nicht im Februar fahren. Ohne Schnee, Regen und Sturm sind die Impressionen noch schöner. Und auf das nächste Training mit Ferdi freuen sich die beiden schon.