Hej Göteborg

Das ist schon eine andere Hausnummer: Die Europameisterschaften Dressur in Göteborg 2017. Das russische Team freut sich in gespannter Erwartung.

GB 01Der Aufwand für das Turnier ist schon enorm. Rund um das Ullevi-Stadion ist eine kleine Stadt entstanden mit Stallzelten, drei Abreiteplätzen, Veterinärzelt, Restaurant, Show Office und Versorgungsstationen. Im Stadion selbst wurde der Fußballrasen mit einer dicken Schicht Reitsand überzogen. In der Arena, in der schon Bruce Springsteen und U2 die Massen begeisterten, wurde so ein großer Patz für den Springparcour und das Dressurviereck geschaffen sowie daneben noch ein weiterer Abreiteplatz. Die Organisation macht einen hochprofessionellen wie auch freundlichen Eindruck.


In den Stallzelten ist die Unterbringung nach Nationen geordnet. Diavolessa steht mit den anderen Pferden der russischen Mannschaft zusammen. Man merkt den Teams einen mehr oder minder großen Nationalstolz an. Da werden Fähnchen an den Boxen befestigt, Girlanden in den Nationalfarben gespannt und Fahnen an die Boxentür gehängt. Die deutsche Mannschaft zeigt sich unübersehbar selbstbewusst. Großbritannien erscheint sehr smart im Anzug mit Binder, Holland eher locker in Orange. Russland tritt angenehm zurückhaltend und elegant auf. Die gesamte Mannschaft wurde üppig neu eingekleidet: von den Turnschuhen über Rucksack, Kappe und verschiedenen Shirts, Blousons und Westen war alles dabei, so dass die Mannschaft in den drei Nationalfarben auf und neben dem Pferd einen ausgesprochen eleganten Eindruck macht.


GB 15Die ersten Tage sind von gespannter Erwartung geprägt. Nach einer längeren Anreise mit zwei Fährfahrten galt es am Samstag, sich in Göteborg einzufinden und den fehlenden Schlaf von der Nachtfahrt auszugleichen. Für Dia hieß das: in der Box dösen und ein wenig schlafen. Ein erster Spaziergang auf dem Gelände, ein Besuch des Stadions an der Leine und abschließen zwei Runden im Leichttraben erleichterten das Ankommen. Dieser sehr lockere Einstieg ins Wettkampfgeschehen führte zu einer Frage aus dem Publikum an den Pferdepfleger, ob denn nun schon die Groms reiten dürften. Nach dem Vetcheck am Sonntag war dann am Abend schon ein leichtes Training in der Wettkampfarena unter Flutlicht möglich, was Tatiana und Diavolessa nutzten. Richtig trainiert wurde dann zuerst in der gesamten russischen Mannschaft am Montag, dem 21.08. Entsprechende Zeitfenster für jede Nationalmannschaft wurden vorgehalten, so dass gemeinsam eine Trainingseinheit auf dem allgemeinen Abreiteplatz, dem Abreiteplatz im Stadion und der Wettkampfarena gestaltet werden konnte.


GB 25Die Atmosphäre auf dem Gelände ist ausgesprochen freundlich. Das Organisationsteam glänzt durch grenzenlose Hilfsbereitschaft. Die Teilnehmer, Helfer und die Offiziellen grüßen stets mit einem freundlichen Lächeln und oft auch einem Gruß. Die Stimmung in der russischen Mannschaft ist ganz ausgezeichnet. Man kennt sich, hilft sich gegenseitig, gibt Tipps und aufmunternde Worte. Natürlich bemerkt man auch eine gewisse Anspannung. Wie wird es im Viereck klappen? Kommen die Pferde mit der Umgebung zurecht? Klappen Piaffe, Passage und die Übergänge? Dia und Tatiana werden am Mittwoch als drittes Paar des russischen Teams starten. Ziel ist ein guter Platz des Teams unter den ersten Zehn. Tatiana und Dia hoffen auf den Einzug in den Grand Prix Special am Freitag. Das Training am Montag stimmt zuversichtlich. Dia scheint inzwischen den Turnierrummel gelassener und ruhiger zu sehen. In Viereck machte sie eine gute Figur ganz ohne Schrecksekunden.